Beim Englischkurs in Cork hat unsere Kundin Lydia erste Erfahrungen mit einem Sprachaufenthalt im Ausland gemacht. Im folgenden Beitrag lässt sie ihre Reise in die irische Küstenstadt Revue passieren: 

Es war meine erste Reise nach Irland, mein erster Bildungsurlaub, der erste Sprachkurs mit Dialog-Sprachaufenthalte. Und das im Alter von 60 Jahren. Um es gleich zu sagen: Es war ein voller Erfolg, und ich werde auf jeden Fall zur Wiederholungstäterin!

Der anfängliche Kulturschock dauerte zwei Tage: Wetter kühl, grau und regnerisch, Cork als Stadt hässlich und schmuddelig, Studentenwohnheimsküche schmierig und ungemütlich. Nach dem Einstufungstest in der ACET-Schule (kurz und effizient), nach dem Kennenlernen der MitschülerInnen (überwiegend kontaktfreudige spanische und italienische junge Leute) und nach dem ersten Tag mit unserem Lehrer (Sean aus Limerick, superfreundlich, engagiert und witzig) war das Eis gebrochen. Ich fing an, mich in meinem Leben als Schülerin einzurichten und wohl zu fühlen. Schön zu erleben, dass die Lehrmethoden heute anders sind als zu meiner Schulzeit. Wir haben ganz viel in Gruppen gearbeitet, mussten uns immer wieder neu mischen und Kontakt aufnehmen. Spielerisches Lernen war angesagt: zusammen einen Kriminalfall lösen, im Dreierteam eine Stegreifaufführung innerhalb von 20 Minuten auf die Beine stellen, oder auch Märchen zu Ende schreiben, die andere angefangen hatten. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht wie in diesem engen kleinen Klassenzimmer. Meine Freundin, die einen Fortgeschrittenen-Kurs in derselben Schule besucht hat, erzählte sehr angetan von der Ernsthaftigkeit und der effizienten Art ihrer Lehrer.

Nachmittags lag der Schwerpunkt auf der Konversation, und die verschiedenen Lehrer liessen sich immer wieder neue Themen und Aufgaben einfallen, um uns zum reden zu bringen. Dabei habe ich meine Scheu verloren, einfach drauflos zu quasseln, ohne ständig an die Grammatik zu denken. Das wird mir demnächst bei meinen Arbeitstreffen mit ausländischen KollegInnen zu Gute kommen.

Zwar hätten viele der MitschülerInnen meine Enkel sein können, aber das hat weder mich noch sie gestört. Sie hatten lediglich länger Puste beim abendlichen Volkstanzkurs zu irischer Musik im Pub. Cork ist mir dann doch noch ans Herz gewachsen. Es ist überschaubarer als das riesige Dublin, man trifft sehr bald Bekannte in den Strassen, Kneipen und Geschäften. Es gibt jede Menge gemütliche Pubs, überall Live-Musik, Tanz und Quizspiele. Ich fand die Iren unglaublich freundlich, mitteilsam und interessiert. Abends gehen alle in den Pub, einfach aus Geselligkeit. Man kommt mühelos ins Gespräch, kaum steht man an der Theke geht's schon los.

Einstellen musste ich mich darauf, dass es nach zehn nichts mehr zu essen gibt in den Restaurants. Und es hat eine Weile gedauert, bis ich herausgefunden habe, wo es mir schmeckt. Wen allerdings Fish and Chips glücklich machen, kommt sowieso auf seine Kosten. Wenn man selber kochen mag, bietet der English Market alles was das Feinschmeckerherz begehrt, am tollsten ist natürlich das Seafood in grosser Auswahl. Das haben wir dann in unserer Studentenheim-Küche verbraten. Die Küche dort ist gewöhnungsbedürftig für Leute, die keine Lust auf schlampige Mitbewohner haben. Und geputzt wird auch nur einmal in der Woche, flüchtig, eindeutig zu wenig. Beim nächstenmal werde ich bei einer Familie wohnen, meine MitschülerInnen schwärmten alle von den freundlichen Gasteltern. 

Am Wochenende haben wir wundervolle Ausflüge an die Westküste gemacht, ich empfehle Kinsale und seine Fischrestaurants. Und Gartenliebhabern lege ich zum Schluss meine drei absoluten Highlights ans Herz: die Garteninsel Garnish Island vor Glengariff, der Garten von Bantry House und der von Fota House.

Vielen Dank für den Beitrag, Lydia!

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